Ortschaft Cösitz
Cösitz und Priesdorf sind ursprünglich landwirtschaftlich geprägt. Während Priesdorf ein reines Bauerndorf war, war Cösitz überwiegend ein Rittergut. Beides gab den Bewohnern Lohn und Brot. Mit Entstehung der Braunkohleförderung und weiterer Industrie ergaben sich dort Arbeitsmöglichkeiten. So wurde die Bevölkerung zu Pendlern. Die heutige Einwohnerzahl beträgt ca. 80 in Priesdorf und 220 in Cösitz.
Was haben Cösitz und Priesdorf, was andere nicht haben?
In Cösitz steht die etwa um das Jahr 750 n. Chr. errichtete Sorbische Wallburg. Sie wurde urkundlich als 839 von den Sachsen erobert erwähnt. Sie umschliesst eine Fläche von ca. 2 ha und liegt im Sumpfdreieck Fuhne/Nesselbach. Mitte des 19. Jahrhunderts legten die Rittergutsbesitzer einen 26 ha großen englischen Landschaftspark um die Burg herum in der Fuhneniederung nach Bad Muskauer und Wörlitz Vorbild an. Heute ist der Eigentum der politischen Gemeinde, die ihn dankenswerterweise tadellos gepflegt hat. Ein Besuch lohnt. Ihm steht die beachtliche Buche mit 6 m Stammumfang und 38 m Kronendurchmesser.
Sehenswert ist der 3-flügelige Marienaltar in der Cösitzer Kirche. Er ist ca. 525 Jahre alt, also, vor der Reformation geschaffen. Er enthält 15 geschnitzte Heiligenfiguren. Im Kirchturm hängt eine Glocke, deren Gruß auf 1200 n. Chr. datiert ist.
Der Untertagebau der Braunkohle bewirkt die Bildung erheblicher Senken, in denen Wasser zusammengelaufen ist. Dadurch ist aus ehemals tischebenen erstklassigen Acker- und Wiesenflächen sowohl in Priesdorf als auch in Cösitz eine abwechslungsreiche Busch- und Schilflandschaft entstanden. Paradebeispiel ist das Naturschutzgebiet "Cösitzer Teich" mit einer Wasserfläche von rd. 1000 mal 400 Metern, auf der durchreisende Wildgänse wassern, und seltengewordene Vogelarten nisten.
Ansonsten lebt es sich angenehm in beiden Dörfern. Der Verkehr läuft vorbei. Aufgelockerte Bebauung und viel Baumbestand und Grünflächen und Spielplätze geben Raum zum Leben.
Ältestes Denkmal ist ein Findling, der mit einer der Eiszeiten vor vielleicht 2 Millionen Jahren aus Norwegen/Schweden nach Cösitz kam und der heute neben der Kirche an die Toten des 2. Weltkrieges erinnert.
Jüngstes Denkmal - anno 2004- ist ein Tor, das dem der Straße der Romanik nachgebildet ist. Es steht auf dem gemeindeeigenen Spielplatz vor der Gaststätte Grothe in Priesdorf. Es erinnert an Priesdorfs erste Erwähnung vor 1020 Jahren.